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Unterwelten (Peter Seidel) | Disavowed Evolution (Bernhard Zich)

Unterwelten – Orte im Verborgenen, so lautete der Titel der Original-Ausstellung, die 1993 im historischen Abwasser-Klärwerk in Frankfurt-Niederrad gezeigt wurde. Vermutlich erstmalig war Kunst in einer Kloake zu sehen, gleichzeitig waren historische Industrie-Locations als Ort einer Ausstellung auch noch nicht in aller Auge. Nach der „ZEIT“ war es Peter Seidel, der als erster 120 Jahre nach dem Franzosen Félix Nadar im 19.Jh. die geographische Unterwelt zum fotografischen Thema gemacht hat. 6 Jahre lang folgte Seidel seinem Ruf nach Aufklärung des Unterirdischen, oft allein mit analoger Kamera und kompletten Studioblitzgeräten, oder begleitet von einem Assistenten, die ihn liebend gern an das andere Ende des Universums verortet hätten. wenn er am 2. Tag in einer klirrendfinsteren Horrorgruft gegen ein baldiges Arbeitsende argumentierte, daß man in Rom immerhin auch sieben Tage der Erbauung benötigt habe.

In einer Zeit der internetlosen Recherche begann er sein Telefon-Interview immer mit der Frage „Was haben Sie im Keller?“, womit er of schon einen Fuß in der Tür hatte, wo sonst wohl niemand es überhaupt gewagt hätte, zu fragen. Peter Seidel fand sich wieder im Bundeskriminalamt in den Scherbenhaufen der deutschen Geschichte, schwebte stundenlang in der NATO Befehlszentrale unter der Decke, kroch bäuchlings samt Autobatterie durch 50er Röhren ungeklärter Schrazellöcher, bekam als erster Fotograf überhaupt den Zutritt zu den von der US Armee kontrollierten Bunkeranlagen am Obersalzberg. Die Frage nach dem „Warum im Untergrund?“ ergab die unterschiedlichsten Antworten. Pragmatismus, Klimaverhältnisse, die Ausbeutung der Erde, Schutz, Angst vor fremdem Zugriff, der Glaube, Verdrängung, Folterung, Entsorgung. Als Stellvertreter all derer, die draußen bleiben mussten, wollte er einen informativen Beitrag leisten über all das Verborgene, Licht ins Dunkel des Unbekannten bringen. Fotografien von Orten, die dadurch in einen neuen Kontext gebracht wurden. „Aspekte“ und zahlreichen Medien war das einen Beitrag wert, der Verein „Berliner Unterwelten“ erklärte mit dem Projekt sein eigenes Entstehen. ARTE und hr produzierten mit Peter Seidel als Initiator und Mitarbeiter eine einstündige Doku zum Thema. Die originalen Fotografien, durch wundersame Umstände erhalten, von denen heute ein Teil gezeigt wird, sie wanderten jahrelang durch die Museen, in die Kunsthal Rotterdam, während der kurzen Phase des Auftauens nah an den Roten Platz in Moskau, durch halb Europa bis nach China.

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Unterwelten – Orte im Verborgenen, so lautete der Titel der Original-Ausstellung, die 1993 im historischen Abwasser-Klärwerk in Frankfurt-Niederrad gezeigt wurde. Vermutlich erstmalig war Kunst in einer Kloake zu sehen, gleichzeitig waren historische Industrie-Locations als Ort einer Ausstellung auch noch nicht in aller Auge. Nach der „ZEIT“ war es Peter Seidel, der als erster 120 Jahre nach dem Franzosen Félix Nadar im 19.Jh. die geographische Unterwelt zum fotografischen Thema gemacht hat. 6 Jahre lang folgte Seidel seinem Ruf nach Aufklärung des Unterirdischen, oft allein mit analoger Kamera und kompletten Studioblitzgeräten, oder begleitet von einem Assistenten, die ihn liebend gern an das andere Ende des Universums verortet hätten. wenn er am 2. Tag in einer klirrendfinsteren Horrorgruft gegen ein baldiges Arbeitsende argumentierte, daß man in Rom immerhin auch sieben Tage der Erbauung benötigt habe.

In einer Zeit der internetlosen Recherche begann er sein Telefon-Interview immer mit der Frage „Was haben Sie im Keller?“, womit er of schon einen Fuß in der Tür hatte, wo sonst wohl niemand es überhaupt gewagt hätte, zu fragen. Peter Seidel fand sich wieder im Bundeskriminalamt in den Scherbenhaufen der deutschen Geschichte, schwebte stundenlang in der NATO Befehlszentrale unter der Decke, kroch bäuchlings samt Autobatterie durch 50er Röhren ungeklärter Schrazellöcher, bekam als erster Fotograf überhaupt den Zutritt zu den von der US Armee kontrollierten Bunkeranlagen am Obersalzberg. Die Frage nach dem „Warum im Untergrund?“ ergab die unterschiedlichsten Antworten. Pragmatismus, Klimaverhältnisse, die Ausbeutung der Erde, Schutz, Angst vor fremdem Zugriff, der Glaube, Verdrängung, Folterung, Entsorgung. Als Stellvertreter all derer, die draußen bleiben mussten, wollte er einen informativen Beitrag leisten über all das Verborgene, Licht ins Dunkel des Unbekannten bringen. Fotografien von Orten, die dadurch in einen neuen Kontext gebracht wurden. „Aspekte“ und zahlreichen Medien war das einen Beitrag wert, der Verein „Berliner Unterwelten“ erklärte mit dem Projekt sein eigenes Entstehen. ARTE und hr produzierten mit Peter Seidel als Initiator und Mitarbeiter eine einstündige Doku zum Thema. Die originalen Fotografien, durch wundersame Umstände erhalten, von denen heute ein Teil gezeigt wird, sie wanderten jahrelang durch die Museen, in die Kunsthal Rotterdam, während der kurzen Phase des Auftauens nah an den Roten Platz in Moskau, durch halb Europa bis nach China.

Lesung des Autors Sebastian Moll „Lesereise New York“

Das New Yorker Viertel Washington Heights wurde einst Frankfurt on the Hudson genannt. Grund: Ein Großteil der aus Frankfurt geflohenen Juden hat sich hier nieder gelassen. Der in New York lebende Frankfurter Journalist Sebastian Moll hat in seinem neuen Buch „Lesereise New York“ aus diesem Viertel berichtet und wird zusammen mit dem NewYork-Frankfurter Rabi Andrew Steiman von der jüdischen New York/Frankfurter Connection erzählen. (mehr unter sebastianmoll.de

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